Großfeuer in Tostedter Sporthalle

Datum: 25. Februar 2025Geschrieben von
Alarmzeit

25.02.2025, 20:56 Uhr

Alarmstichwort

F3 - Brennt Sporthalle

Einsatzort

Tostedt

Im Einsatz

FF Tostedt, Todtglüsingen, Wistedt, Kakenstorf, Heidenau, Buchholz, Otter, LG Bötersheim, Welle, FTZ LK Harburg inkl. FF Hörsten, Polizei, Rettungsdienst

Einsatzleiter

GBM Tostedt, Sven Bauer

Eingesetzte Kräfte

150

Am Dienstagabend kam es um 20:54 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Feuer in einer im Abriss befindlichen Tostedter Sporthalle im Schulzentrum am Düvelshöpen.

Um 20:54 Uhr wurden die Feuerwehren aus Tostedt, Todtglüsingen und Wistedt durch die Einsatzleitzentrale im Winsener Kreishaus unter dem Stichwort F3 zu einer brennenden Sporthalle alarmiert. Bereits auf dem Weg zu den Feuerwehrhäusern war der Feuerschein sichtbar.

Beim Eintreffen der ersten ehrenamtlichen Einsatzkräfte stand die ehemalige Realschulsporthalle, die in Folge eines Brandes im Jahr 2021 abgerissen werden sollte, im Vollbrand. Eine steil aufsteigende Rauchwolke sowie Feuerschein waren weithin sichtbar. Im Rahmen der ersten Erkundung wurde durch den Einsatzleiter Sven Bauer umgehend die Priorität auf die Begrenzung der Ausbreitung des Feuers gelegt.

Am Schulgebäude befindliche Scheiben in einer Entfernung von 15 Metern waren bereits gesprungen, die Hitzestrahlung ließ die Bedachung ebenfalls rauchen. Bei einer auf der anderen Seite der Halle befindlichen großen 3-Feld-Sporthalle begann der Dachunterstand aufgrund der enormen Strahlungshitze ebenfalls auszugasen und qualmte.

Umgehend wurden mehrere C-Rohre vorgenommen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Durch den sehr schnellen Einsatz der Feuerwehren war dies erfolgreich.

Da bereits früh klar war, dass die Kräfte nicht ausreichen, um das Feuer zu bekämpfen, wurden nach kurzer Zeit die Feuerwehren Heidenau und Kakenstorf samt der Löschgruppe Bötersheim sowie die Drehleiter der Feuerwehr Buchholz alarmiert. Zur Sicherstellung einer suffizienten Löschwasserversorgung wurde zudem die Feuerwehr Otter nachalarmiert.

Im weiteren Verlauf wurden über die beiden Drehleitern jeweils Wenderohre vorgenommen, um das Feuer einzudämmen. Bereits nach kurzer Zeit zeigte dies Erfolg, sodass sich die Strahlungswärme stark verminderte. Ein Innenangriff war zu keinem Zeitpunkt möglich, sodass mehrere Rohre im Außenangriff zusätzlich zu den Wenderohren vorgenommen wurden. Aufgrund der baulichen Situation und des Lagebildes wurden durch den Einsatzleiter vier Einsatzabschnitte mit jeweiligen Einsatzabschnittsleitern gebildet.

Ebenfalls vor Ort war die Rufbereitschaft der feuerwehrtechnischen Zentrale und die Ortsfeuerwehr Hörsten aus Seevetal mit dem Abrollbehälter Atemschutz sowie dem Abrollbehälter Geräte. Somit konnten benutzte Atemschutzgeräte direkt getauscht und benutzte Schläuche ausgetauscht werden, um die Einsatzbereitschaft wiederherzustellen.

Zur Sicherstellung der Verpflegung war die Verpflegungsgruppe der Samtgemeindefeuerwehr aus Kakenstorf vor Ort, außerdem war die Hygienekomponente der Feuerwehr Todtglüsingen mit dem GW-L ebenfalls im Einsatz. Ein Rettungswagen wurde zur Absicherung der im Einsatz befindlichen unzähligen Atemschutztrupps angefordert.

Nach rund einer Stunde zeigten die Löschmaßnahmen Erfolg, sodass das Feuer unter Kontrolle war und die Ausbreitung letztlich erfolgreich verhindert wurde.

Nach und nach wurden Einsatzkräfte aus dem Einsatz entlassen und ausgetauscht. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch über einen längeren Zeitraum bis in den Mittwoch hinein. Die Feuerwehr Welle übernahm ab 4:45 Uhr die Brandwache sowie Nachlöscharbeiten, welche gegen 10:30 Uhr beendet und die Einsatzstelle an die Polizei übergeben wurde. Die letzten Einsatzkräfte stellten bis 12:00 Uhr die Einsatzbereitschaft in den Feuerwehrhäusern wieder her.

In Spitzenzeiten waren rund 150 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr unter der Leitung des Gemeindebrandmeisters Sven Bauer im Einsatz, die unzählige Rohre unter Atemschutz vornahmen.

Vor Ort machten sich neben dem stellvertretenden Abschnittsleiter Heide, Jonny Anders, auch der Samtgemeindebürgermeister Dr. Peter Dörsam ein Bild der Lage und dankte den Einsatzkräften.

Die Polizei war mit mehreren Beamten vor Ort und nahm die Ermittlungen zur Brandursache sowie der Höhe des entstandenen Sachschadens auf.

Am 27.02.2025 wurde in den Morgenstunden um 06:53 Uhr die Feuerwehr Tostedt zu Nachlöscharbeiten an der niedergebrannten Sporthalle alarmiert.
Im Einsatz waren hier das Löschgruppenfahrzeug sowie die Drehleiter – eine aufwändige Wasserversorgung mit zwei B-Leitungen musste zum einspeisen der Drehleiter verlegt werden, da die Brandnester nur über die Drehleiter erreichbar waren.
Gegen Vormittag wurde zusätzlich das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Tostedt an die Einsatzstelle beordert.

Mit Hilfe eines Baggers wurde ab den Mittagsstunden Schutt vom ehemaligen Hallenfeld entfernt und mit Hilfe der Drehleiter abgelöscht.
Um die Kräfte auszulösen wurde um 11:56 Uhr die Feuerwehr Wistedt an die Einsatzstelle alarmiert, die letztlich bis in die Nachmittagsstunden die Nachlöscharbeiten fortführte.

Zum Austausch der verdreckten und benutzten Schläuche wurde die Rufbereitschaft der feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Harburg mit einem Wechselladerfahrzeug und dem AB-Geräte alarmiert, die frische Schläuche an die Einsatzstelle brachte.
Hierdurch konnten die Einsatzfahrzeuge umgehend wieder einsatzfähig gemacht werden.

Presse-Links:
https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/tostedt/c-blaulicht/sporthalle-am-duevelshoepen-lichterloh-in-flammen_a350116
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Tostedt-Feuer-zerstoert-leer-stehende-Sporthalle,tostedt296.html
https://www.sat1regional.de/brennende-turnhalle-in-tostedt-sorgt-fuer-grosseinsatz/
https://www.bild.de/regional/niedersachsen/niedersachsen-sporthalle-abgebrannt-fuer-schueler-faellt-der-unterricht-aus-67beae4707701c1806f89ab0
https://plus.rtl.de/video-tv/shows/rtl-nord-nds-hb-903587/2025-2-1023114/episode-40-sendung-vom-26022025-1014086